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Mittwoch, 29. Juli 2015

Drive left!

Hey Leute!
Meine Halsschmerzen sind zum Glück im Laufe des Tages etwas besser geworden, mein Heimweh leider nicht wirklich. Ich habe Cliona dann erzählt, dass ich ziemliches Heimweh habe und außerdem denke, dass ich alles falsch mache, weil sie mir gestern Abend noch gefühlt 10000 Dinge gezeigt habe, die ich falsch gemacht / vergessen habe. Heute Morgen war sie dann so süß und hat mir sogar Frühstück gemacht und mich gefragt, wie ich in Deutschland frühstücke. Hier im Haus haben sie kein Nutella (gesunde Ernährung für die Kinder und so) und deshalb habe ich auch anfangs gar nicht erst gefragt, ob wir welche kaufen können und als ich Cliona das gesagt habe, hat sie nur angefangen zu lachen, und als sie von der Arbeit zurückkam, hatte sie ein Glas Nutella für mich dabei.
Außerdem hat sie mich für alles mögliche gelobt - sie meinte, sie wollte mich nicht kritisieren, als sie mir die Dinge gezeigt hat, aber so ginge die Eingewöhnung wohl schneller. Sie hat mir auch gesagt, dass es einfach noch Zeit braucht, bis ich mich an alles gewöhnt habe.
Ein paar nette Ratschläge habe ich auch von MultiKultur bekommen, denen ich in meiner Verzweiflung eine E-Mail geschickt habe, weil ich einfach nicht wusste, warum ich mich so unwohl fühle und dachte, vielleicht haben manche andere Au Pairs ähnliche Probleme wie ich...
Ich muss mir selbst wohl mehr Zeit geben, um mich zurecht zu finden und mit der neuen Situation klarzukommen.
Heute war es zum Glück nicht ganz so schlimm mit dem Kleinen, er hat (mehr oder weniger) freiwillig aufgeräumt und auch keinen Heulkrampf bekommen, als ich ihm kein zweites Eis gegeben habe - entweder, er hatte nur einen guten Tag, oder (was ich sehr hoffe) er lernt langsam, was er sich bei mir erlauben darf und was nicht.

Nun aber zum dem erfreulichsten Teil des Tages: Ich durfte das erste Mal Auto fahren!
Vorher war ich sehr aufgeregt, meine größte Sorge war aber zunächst nicht der Linksverkehr, sondern erst mal: Hoffentlich würge ich das Auto nicht sofort ab!
Das ist zum Glück gar nicht passiert (yay!) und auch sonst ist es gut gelaufen. Aidan und ich haben zuerst im Industriegebiet geübt, weil da kaum Verkehr war. Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten beim Rechtsabbiegen, aber das hat sich schnell gelegt. Aidan hat mir nämlich einen total banalen, aber trotzdem hilfreichen Tipp gegeben: Der Fahrer sitzt immer zur Mitte der Straße (ist mir ehrlich gesagt noch nie aufgefallen, ist aber natürlich logisch, irgendwie) - wenn man sich das merkt, hat man die größte Hürde schon mal genommen. Einmal wollte ich schalten und habe erst mal meine Hand gegen die Tür gehauen, das tat ein bisschen weh, hat mich aber daran erinnert, dass ich mit links schalten muss. ;)
Irische Kreisverkehre sind auch so ein Ding für sich - hier gibt es sogenannte "mini roundabouts", bei denen es nur eine kleine Markierung auf dem Boden gibt (und ein dezentes Schild, an dem man, wenn man in höchster Konzentrationsstufe Auto fährt, ziemlich schnell vorbeirauschen kann). Diesen Nicht-wirklich-aber-irgendwie-doch-Kreisverkehr hab ich dann mal übersehen und bin selbstbewusst rechts abgebogen. Zum Glück war an diesem Roundabout nicht viel Verkehr - bei den nächsten Kreisverkehren habe ich dann doppelt und dreifach aufgepasst.
Aidan schien ganz zufrieden mit mir, später hat er mir dann gesagt, ursprünglich war die Fahrt durch die engen Straßen von Ennis gar nicht geplant, aber ich habe mich ganz tapfer geschlagen.
Wir wollen dann morgen noch eine " Fahrstunde" machen und wenn er es dann für sicher hält, mich auf die Menschheit loszulassen, darf ich sogar schon am Wochenende allein mit dem Auto wegfahren.
Ich bin mal gespannt, wie die nächsten Tage so werden, es wäre schön, wenn mein Heimweh besser werden würde, das würde nämlich auch die Herausforderung mit dem Kleinen leichter erscheinen lassen.
Morgen soll es wohl nicht regen, dann werde ich versuchen, die Jungs zu einem Picknick an der Abbey zu überreden - den ganzen Tag drinnen zu hocken ist nicht gerade cool (Colm geht nicht gerne vor die Tür, wenn man ihn nicht rausscheucht;)).

Eure Melina

Dienstag, 28. Juli 2015

Schokobrötchen, Joggen, und Ruhe!

Hey Leute! 

Gestern war ein unglaublich anstrengender Tag, Colm war richtig bockig und ist wegen einem verdammten Schokobrötchen richtig ausgerastet. Er wollte ein anderes haben, als das, was ich ihm gegeben habe, aber da war kein anderes mehr, und ach, egal, er ist dann heulend und schreiend nach oben gerannt; "I want my mummy!!!" und ich dachte mir nur so: sei leise, deine Mama kommt in 2 Stunden von der Arbeit wieder, ich sehe meine erst in Monaten wieder! Ich stand also mit seinen Brüdern in der Küche, während er oben rumpolterte. Fionn wollte nach oben gehen, um ihn zu trösten, aber ich habe ihm gesagt, dass wir Colms Anfall ignorieren werden - ich werde ihm nicht jedes Mal seinen Willen erfüllen, nur weil er anfängt zu heulen. Als ich die beiden Jungs gefragt hab, was das vorherige Au Pair in so einer Situation gemacht hat, haben sie gesagt, sie sei ihm nach gelaufen und hätte ihn getröstet. Nie im Leben! Ich lasse mir doch nicht von einem 4-Jährigen auf der Nase rumtanzen!
Fünf Minuten später kam er weinend runter, Fionn hat eine Grimasse geschnitten, Colm hat angefangen zu lachen und das Schokobrötchen doch gegessen. Geht doch!
Abends habe ich mit Clíona darüber gesprochen, und sie meinte auch nur, dass das halt so in dem Alter ist und dass es ziemlich lächerlich von dem Kleinen war, so einen Aufstand zu machen. 
Immerhin ließ er sich später sogar dazu überzeugen, den Play Room aufzuräumen. 
Trotzdem war ich abends total fertig und habe mir so gedacht: wenn das so weiter geht, dann können die dich bald einweisen! Ich hätte dann einen kleine Heimweh-Attacke und habe am Ende des Tages doch noch den Tipp von meiner Gastmutter angenommen, rauszugehen und zu joggen. 
Vor dem Haus verläuft eine 2,5km Lange Straße, die ich dann einfach einmal rauf- und runtergelaufen bin. Danach war ich richtig kaputt,aber es ging/geht mir viel besser! Ich sollte das jede Woche machen. :)

Heute war zum Glück nicht ganz so stressig, weil die beiden Mädchen von nebenan mit Caro drüben waren und die mit Colm gespielt haben. (Außer aufräumen war wieder doof.)
Außerdem wollte ich heute meine Wäsche waschen, was aber leider erst nicht funktioniert hat, weil irgendwas nicht richtig eingestellt war und so eine Menge Wasser auslief. Glücklicherweise kam aber um die Mittagszeit Aidans Vater vorbei und hat das Ding repariert, sodass ich doch noch waschen konnte (sonst hätte ich nämlich morgen nichts mehr zum Anziehen gehabt....). Dank der Regenschauer, die immer wieder auftraten, konnte ich mein Zeug nicht nach draußen hängen und deshalb ist noch fast alles feucht. :(
Immerhin muss ich hier nicht bügeln - außer Hemden bügeln die Iren nämlich nichts. :D (ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, ob die ein Bügelbrett haben...)
Leider habe ich total Halsschmerzen, dicke Mandeln, aber naja, das kenne ich ja schon ... Clíona hat auch bemerkt, dass ich recht still war, als sie heim kam und als ich ihr gesagt habe, dass mein Hals weh tut, meinte sie, dass sie gleich zur Apotheke fährt und mir Vitamin C besorgt. Dann ist sie mit den Kindern Tennis spielen gefahren und ich habe Ruhe! Ein stilles Haus! Oh mein Gott! Ein Wunder! ;)
Ich denke, ich werde jetzt mal lesen und mich entspannen. Duschen gehen oder meinen Schlafanzug anziehen kann ich noch nicht - ist ja noch nicht trocken. -.-

Eure Melina 

Sonntag, 26. Juli 2015

Discovering Ennis

Hey Leute!
Meine erste Woche in Quin ist nun rum, in den ersten Tagen habe ich mich sehr fremd und irgendwie ein bisschen allein gefühlt, obwohl ich sehr lieb in der Familie aufgenommen wurde - Aidan und Cliona zeigen mir eine Menge und erzählen viel über Irland, und zwar nicht nur über die romantische Vorstellung von Irland, die der Reiseführer einem präsentiert, sondern auch über die nicht immer schöne Realität. Ich glaube, wenn ich mich an gewisse Routinen in der Familie gewöhnt habe und bestimmte Dinge anders tue als ich es Zuhause machen würde,  werde ich hier eine sehr schöne und lehrreiche Zeit verbringen können.
Nun ja, jetzt aber zum eigentlichen Thema des Posts: Mein erstes Wochenende in Irland. Ich habe mich nicht wirklich darauf gefreut (außer aufs Ausschlafen), weil ich einfach niemanden kenne, Caro im Moment in Deutschland ist und ich irgendwie dachte, dass dieses Wochenende eins von vielen weiteren einsamen Wochenenden werden könnte. Gestern bin ich dann trotzdem nach Ennis gefahren, weil ich mich einfach mal umgucken wollte, wo ich gelandet bin (außerdem ist die ganze Zeit nur in meinem Zimmer zu hocken auch keine wirklich akzeptable Option). Ich bin dort ziemlich planlos rumgelaufen, habe aber schließlich boots doch noch gefunden - ich brauchte dringend Shampoo, Duschgel und all so ein Zeug. Als ich die Preise für Duschgels und Shampoos gesehen habe, bin ich fast aus den Latschen gekippt - sorry, aber wer zahlt bitteschön 5€ für ein dämliches Duschgel?!
Also ging ich rüber zu Dunnes (das ist ein riesengroßer Laden, in dem man nicht nur Toilettenartikel, sondern hauptsächlich Lebensmittel, Kleidung & Deko-Artikel kaufen kann), auch da sah es nicht besser aus für mein Portemonnaie, aber wenigstens gab es Angebote für manche Produkte, sodass ich mir erst mal einen Vorrat zugelegt habe. Falls irgendwer plant, mich zu besuchen, wenn ihr so lieb wärt, könntet ihr Shampoo, Duschgel, Bodylotion & Abschminkzeug mitbringen. :D
Naja, jedenfalls habe ich mich dann in Ennis umgesehen - Ennis ist sehr klein und hat mehrere schmale Einkaufsstraßen, in denen man ein bisschen bummeln kann (die Klamottenläden sind allerdings fast ausschließlich Boutiquen und auch dementsprechend teuer, das örtliche Penneys [Primark] ist winzig und nicht sehr gut), aber das Kino ist ganz gut und recht billig. Außerdem gibt es einige Pubs (über deren Qualität ich nichts aussagen kann, war noch nicht drin), Restaurants und Cafés.
Selbstverständlich habe ich auch die Bücherei gefunden und mir mit Aidans Büchereiausweis direkt drei Bücher ausgeliehen.An sich ist die Bücherei relativ klein und schien mir etwas unsortiert, es gibt zwar grobe Kategorien (z.B. Children's books, Fiction, Non-Fiction, Young Adult, etc.), aber innerhalb dieser Kategorien wird nicht mehr wirklich nach Genre sortiert, was es sehr schwierig macht, die Bücher zu finden, die man eigentlich sucht.
Ennis hat sogar einen McDonald's und ein Schwimmbad mit Fitness-Studio. Zudem werden am College kostenlose Englischstunden angeboten.
Nun ja, nachdem ich alles gefunden habe,bin ich dann zum Tourist Office gelatscht (jaja, ich weiß, normalerweise geht man zuerst zur Touri-Info und DANN erkundet man dir Stadt, aber who cares?!). An der TI angeschlossen ist das "Museum of Clare", das man kostenlos besuchen kann (was ich dann auch getan habe). Es ist (mal wieder) relativ klein, präsentiert aber einige Ausstellungsstücke sowie interaktive Screens zur Geschichte von Clare, mein Highlight war jedoch ein Screen, auf dem man Geschichten/Erzählungen/Erinnerungen der ältesten Bewohner Clares anhören konnte. Ich habe mir einiges zu den irischen Mythen angehört, was leider ein wenig schwierig war, da die Menschen einen echt krassen Akzent haben.


(Das sind die Straßen, durch die man ganz gut bummeln kann - wie ihr seht, sind die Straßen sehr eng, aber keinesfalls nur für Fußgänger, was echt kacke ist, da die Bürgersteige sehr schmal sind.)

(In Ennis gibt es drei Kirchen, zwei katholische und eine evangelische [glaube ich], fragt mich nicht wie die Kirche heißt - ich war auch in einer katholischen Kirche drin und habe ein paar Bilder gemacht, aber ich weiß nicht mehr welche Kirche das war. ;))

Abends waren wir dann zu einem BBQ bei Aidans Eltern eingeladen, was wirklich sehr nett war. Aidan hat mir einfach den Teller mit einigen Sachen vollgeladen - " Melina, you should really try this, it's typical Irish!" und Aidans Vater hat mich hinterher mit Pralinen vollgestopft ("Try one of these." -"No,thanks, I'm full!" -"Come one, just one more!" - "Okaaay."). Insgesamt war es ein sehr netter Abend, Cliona hat mir vorgeschlagen, tag rugby mal auszuprobieren, weil das in Quin angeboten wird und Aidans Bruder (den ich am Samstag ebenfalls kennengelernt habe) das trainiert - ich werde mir das definitiv mal angucken, weil das a) günstiger sein wird als ins Fitnessstudio zu gehen, b) näher ist als das Fitnessstudio, und c) ich so vielleicht ein paar nette Leute aus Quin kennenlernen kann.

Apropos, Leute kennenlernen: Zwei Häuser weiter wohnt ein französisches Au Pair namens Julie, mit der ich heute den kompletten Sonntag verbracht habe! :)
Das Wetter war nicht gut, aber wir sind nach Ennis gefahren, waren im Kino (die Minions - hab den ja schon mal gesehen, aber diese kleinen gelben Racker haben es mir echt angetan :D) und sind dann noch ein bisschen rumgebummelt, haben einen Kaffee getrunken und gequatscht. Es war wirklich sehr schön, Julie ist richtig nett und ich freue mich total darüber,dass ich jemanden gefunden habe, der so nah bei mir wohnt. Vorhin haben wir sogar beschlossen, zusammen nach Dublin zu fahren und Julie hat schon ein Hostel für uns gebucht - yeeeah!!! (Wir werden vom 08/08-09/08 dort sein. :) )
Als wir auf dem Weg zum Treffpunkt mit Julies host mum, die uns abgeholt hat,waren, lief plötzlich so ein rothaariger Typ neben uns her, der uns angequatscht hat. Zuerst haben wir ihn ignoriert, aber irgendwann hat der einfach nur genervt, weshalb ich kurz mit ihm gesprochen habe. Unser Dialog verlief in etwa so:
Er:"blablabla"
Ich:"Why are you talking to us?"
Er:"I'm drunk."
Ich:"It's only quarter to six, quite early to be drunk."
Er:"But it's a day off from work and my friend made me go to the pub." (Also echt, diese Iren! Vielleicht sind manche Klischees doch nicht so falsch.;))
Ich:"Maybe you should go home, or maybe you should call a friend to pick you up. And maybe, you should stop annoying us."
Er:"You say 'maybe' a lot, is that your favourite word?"
Ich:"Maybe."
Und dann hat er zum Glück eine ältere Frau getroffen, die er scheinbar kannte (jedenfalls ist er ihr freudestrahlend in die Arme gehüpft). Das war eine wirklich seltsame Begegnung.

Als ich dann zurück war in Quin, war noch niemand anderes im Haus (normalerweise würde ich ja 'Zuhause' sagen, aber im Moment fühle ich mich noch nicht 100%ig Zuhause), deshalb habe ich mir mal eine Gesichtsmaske gemacht und ein bisschen gechillt. Später habe ich noch mit Fionn Mario Kart gezockt - er hat mich gnadenlos abgezockt...
Dann habe ich mich ein wenig mit Cliona unterhalten, die mir nochmal gesagt hat, wie wichtig es sei, dass ich raus und weg von den Kindern und der Familie komme (und wie schön es sei, dass ich mich gut mit Julie verstehe), damit ich ein bisschen Zeit mit Gleichaltrigen verbringen kann. Außerdem hat sie mir nochmal gesagt, dass ich jederzeit ein Fahrrad nutzen kann oder auch einfach mal spazieren gehen sollte, um den Kopf freizukriegen, oder wie sie es sagt: "If you have a sore throat, that's no problem, you can go to the doctor, get some medicine and you'll be fine. But you have to watch out for your mental health as well - depression cannot be cured that easily but you can do lots of things to prevent becoming depressed." Sie meinte auch, dass es im Herbst sehr dunkel wird in Irland und dass ich bis dahin eine gewisse Ablenkungs-Routine entwickelt haben sollte. Ich habe mir schon überlegt, einmal die Woche joggen zu gehen, einfach um meine Kondition zu trainieren und mich nicht vollends zu blamieren, falls ich mal an einem tag rugby-Training teilnehmen sollte.
Ich finde es wirklich lieb, dass Cliona so fürsorglich ist, was es ein bisschen einfacher macht, sich hier einzugewöhnen, obwohl sie manchmal ein bisschen "rough" sein kann (so fühlt es sich für mich an, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass sie das nicht macht, weil sie irgendwie gemein oder so ist, sondern weil Dinge auf diese Art viel nachdrücklicher wirken und sie so deutlich macht, worauf es für sie wirklich ankommt).
Irgendwann kam Colm dann in die Küche und hat mich gefragt, wie man meinen Namen buchstabiert. Ich habe es ihm etwa fünf Mal gesagt, aber er konnte es sich einfach nicht merken, deshalb bin ich ihm schließlich ins Wohnzimmer gefolgt, wo Fionn gerade dabei war, mir ein Mii auf der Wii zu erstellen - die Jungs haben echt alles bedacht: mein Mii hatte sogar ein gelbes Shirt an ("Because yellow is the colour of your favourite football team!"). Das fand ich wirklich süß! Und Cliona meinte dann auch so:"If they create a Mii for you, that means you're a part of the family now!".

Das wars auch schon von mir - irgendwie ist es doch viel mehr an Text geworden als gedacht und hat auch länger gedauert als gedacht, weshalb ich wahrscheinlich nicht mehr lesen werde.

Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Wochenende!

Eure Melina

Donnerstag, 23. Juli 2015

Busy Day!

Hey Leute!
Heute war mein erster offizieller Tag ganz alleine mit den Jungs!
Eigentlich ist alles sehr friedlich verlaufen, außer dass Colm sein Frühstück erst nicht essen wollte, weil ich die Milch und die Rice Crispies warm gemacht habe (wie immer) und er sie kalt wollte - ich hab ihm dann gesagt, dass ich nicht hellsehen kann und er mir das Bitteschön sagen soll, bevor ich das Zeug in die Mikrowelle packe. Zuerst wollte er es dann nicht essen, aber als ich ihn ignoriert habe, hat er es dann zum Glück doch gegessen.
Außerdem hat er seinen Bruder so fest mit einem Spielzeug geschlagen, dass Fionns Lippe geblutet hat. Er hat sich erst entschuldigt, nachdem ich ihm angedroht habe, die Tür zum Play Room abzuschließen, sodass er den ganzen Tag nicht mehr da drin spielen darf (ohne Witz, das ist die beste Drohung!). Dann habe ich allen Jungs erklärt, dass sie aufhören sollen zu streiten, ich habe ihnen gesagt:"Stop fighting, or I'll get really angry, boys! And when I get angry, I turn four metres and green! You really don't want that!" (Das hat mein Englischlehrer mal gesagt.:D)
Danach war erst mal Ruhe, außer dass ich andauend Stress mit Colm hatte wegen dem blöden aufräumen… aber naja, er hatte einen eher weniger guten Tag, er war auch ziemlich frech zu seiner Mama. Hoffentlich wird morgen besser!
(Zumal es morgen Nachmittag regnen soll und ich dann wahrscheinlich alle drei Jungs drinnen habe … was anstrengend werden könnte.)

Außerdem habe ich eine whatsapp-Nachricht von einem anderen Au Pair aus Quin bekommen, die mit mir nach Limerick fahren wollte, aber ein paar Stunden später hat sie mir leider abgesagt… irgendwas ist wohl vorgefallen, sodass sie am Samstag nach Hause fliegen wird. 
Ich habe schon in eine Facebook-Gruppe geschrieben, ob vielleicht noch jemand hier ist, aber ich habe nur eine Nachricht von einem Au Pair bekommen, die aber sehr blöde Arbeitszeiten hat, sodass ein Treffen recht schwierig wird...
Ich muss mich definitiv erkundigen, was in Quin und Ennis noch so angeboten wird und ich will Freunde finden, denn ich habe keine Lust, jedes Wochenende allein zu verbringen! (Naja, dieses Wochenende muss ich wohl oder übel alleine wegfahren, aber irgendwann will ich ja auch mal richtig rumreisen und das könnte alleine sehr langweilig werden…)
Meine größte Angst ist, dass ich niemanden kennenlerne, denn irgendwann braucht man einfach Leute in seinem Alter. Nun gut, ich bin erst eine Woche hier und viele Aupairs beginnen erst im September, also habe ich doch noch Hoffnung! (Ich werde wohl mal zur gym (oder einem Sportclub) gehen und eventuell kann ich auch einen Psychologie-Kurs in Limerick besuchen und/oder mein Cambridge-Zertifikat machen. Dann sollte ich auf jeden Fall was zu tun haben!)
Eigentlich ist das alles nichts besonderes, aber es tut mir gut, darüber zu schreiben, wie komisch alles ist - ich hoffe, dass ich diesen Eintrag in ein paar Wochen nochmal lesen und drüber lachen werde, was für Sorgen ich mir gemacht habe! ;)


Eure Melina



Mittwoch, 22. Juli 2015

A Walk Around Quin

Hey Leute!

Eigentlich habe ich gar nicht viel zu berichten, ich wollte euch einfach nur ein paar Bilder zeigen, die ich gestern Abend von Quin gemacht habe. Eigentlich wollte ich nicht mehr raus gehen, sondern nur noch schlafen, aber Cliona meinte, ich sollte mich ein wenig im Ort umsehen, jetzt, da das Wetter so gut ist. (Heute Vormittag hat es einmal kurz geregnet, ansonsten hatten wir die ganzen Tage Sonnenschein!)
Ich bin echt froh, dass sie mich überredet hat, denn Quin ist ein wirklich schönes Dörfchen, obwohl man hier ohne Auto wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen ist.

(Ich war mal alleine auf dem Spielplatz, um den abzuchecken und bin auf das Klettergerüst geklettert, damit ich einen besseren Blick über Quin habe.)




Das ist die Abbey, die wohl eine sehr bewegte Geschichte hat, zeitweise hat sie als Kirche gedient aber auch mal als Castle - ich überlege, am Samstag an einer Tour teilzunehmen, weil sich das Gebäude so interessant anhört.

Der Tag heute war sehr entspannt, wir waren am Spielplatz und nachmittags kam Nina, die Kleine von nebenan, rüber, um mit Colm zu spielen - hach, ich liebe play dates! Die sind total entspannt, weil die Kinder zusammen spielen und ich dann auch einfach mal eine Tasse Tee trinken kann.
Als Aidan nach Hause kam, hat er die Jungs zum Frisör mitgenommen, deshalb hatte ich eine Stunde mehr frei!:) Cliona hat mich dann Aidans Eltern vorgestellt, die ein wirklich riesiges Grundstück besitzen, auf dem sie sogar Pferde züchten.
Zum Abendessen waren wir in der Abbey Tavern (ein Pub in Quin), es ist wirklich urig da und das Essen ist richtig lecker! (Obwohl irische Würstchen echt nicht mein Fall sind, die schmecken nach gar nichts!)

Das ist ein Foto der Abbey Tavern, es ist nicht nur ein Pub, sondern auch ein Bistro und ein B&B (ich glaube, das ist eher so gehobene Klasse).

Morgen ist mein erster offizieller Tag, an dem ich ganz alleine bin, was aber glaube ich keinen großen Unterschied zu heute machen wird, weil Clíona ja eh arbeiten war und Aidan noch irgendwas zu erledigen hatte,weshalb er den ganzen Tag weg war. Das einzige was blöd ist, ist, dass Caro übers Wochenende nach Deutschland fliegt und heute schon weg ist, weshalb ich ein bisschen allein sein werde. (Obwohl ich heute schon bei einem anderen Haus angeklingelt hab, um mich da bei dem Au Pair vorzustellen, mal gucken, ob ich vielleicht mal was mit ihr unternehmen kann!)

Eure Melina 

Donnerstag, 16. Juli 2015

Der Countdown läuft…

Hey ihr Lieben!

Morgen geht es auch schon los nach Irland. Und bevor ihr fragt: JA, ich bin aufgeregt! Der Koffer ist größtenteils gepackt (bis auf den Kulturbeutel natürlich) und das gröbste Chaos ist auch beseitigt. 
Letzte Woche Freitag und Samstag hatte ich meine beiden Verabschiedungspartys - einmal mit der Familie und das andere Mal mit meinen Freunden. Es war wirklich schön, ein letztes Mal mit allen so zusammen zu sein. ♥

Das Kofferpacken fiel mir allerdings sehr schwer - was brauche ich dort wirklich und was ist vielleicht bloß überflüssiges Gepäck? Normalerweise lautet meine Devise ja immer "Alles mitnehmen für alle Fälle!", aber da ich nur 23kg mitnehmen darf ... muss ich mich plötzlich entscheiden. :( (Hätte ich mal nicht auf all die Leute gehört, die meinten, 23kg wären mehr als genug ... grr!)
Ich habe mich entschieden, außer meiner Gesichtspflege nicht viel an Duschartikeln mitzunehmen, nur diese praktischen Reisegrößen, früher oder später muss ich das ja sowieso alles nachkaufen und das nimmt unnötig Platz weg.
An Klamotten will ich auch nur meine Lieblingssachen mitnehmen, aber da fällt es mir schon wieder ziemlich schwer, zwischen sinnvoll und weniger sinnvoll zu trennen... Zum Glück hat Marie mir dabei geholfen, zwischen wirklich wichtigen und echt unwichtigen Klamotten zu unterscheiden und meine Mama hat dann alles in den Koffer gequetscht!
Den besten Tipp zum Kofferpacken habe ich allerdings von meiner Agentur bekommen - alles ist gut, solange der Reißverschluss zu geht. Und das stimmt ja auch irgendwie. :)

Mein Gastgeschenk habe ich zum Glück auch endlich fertig:
Für meine drei Gastbrüder habe ich je eine Tüte mit Süßigkeiten fertig gemacht (drin sind z.B. Kinderschokolade, Maoam, Haribo, Werthers Bonbons, Rittersport ...), außerdem habe ich für sie sowas wie ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel nur halt von LEGO, ein Kartenspiel vom BVB und eine Bundesliga-Zeitschrift (die Jungs sind ganz heiß darauf, sich mit mir über die Bundesliga zu unterhalten ^^).
Für meine Gasteltern habe ich ein Kochbuch von Dr.Oetker (German Cooking Today), einen selbstzusammengestellten Kalender mit Sehenswürdigkeiten vom Niederrrhein (Wesel, Dinslaken, Oberhausen, Duisburg...) und für die Gastmutter die Gute Laune-Drops von Hussel und für den Gastvater die Nervennahrung von Hussel (der Ärmste darf nämlich anfangs mit mir Auto fahren :D).
Außerdem werde ich ein Paket Würstchen mitnehmen und was Typisches aus der Region kochen - Currywurst! 

Jetzt, da alles fertig ist, kann ich mich entspannt zurücklehnen. Irgendwie realisiere ich im Moment noch gar nicht so richtig, dass ich in etwas mehr als vierundzwanzig Stunden in einem anderen Land, bei einer anderen Familie leben werde. Ich bin mal gespannt, wie es mir morgen gehen wird, ob alles klappt, wie meine Gastfamilie in Wirklichkeit ist, und vor allem: wie werde ich mit den Kindern klar kommen? Wie werden wir uns verstehen? 
Naja, das wird sich alles zeigen! Ich melde mich dann die Tage nochmal!

Eure Melina 

P.S.: Ich hoffe, dieser Eintrag wirkt nicht allzu wirr auf euch, ich habe ihn Anfang der Woche begonnen, aber noch nicht zu Ende führen können und habe jetzt nachträglich noch einige Sachen verbessert. ;)